Inklusion gelebt - barrierefrei und ausgezeichnet

Wohnstätte für Menschen mit Handicap
Der Planungsauftrag war, eine Raumgestaltung und ein Ambiente weg vom klassischen Denkmuster Wohnheim für Menschen mit Handicap zu schaffen. Voraussetzung hierfür waren intensive Gespräche und Analysen, um das „was passiert wie, wann und wo“ zu erfahren, um zu begreifen, wie die innere Logistik einer Wohnstätte von der Betreuung bis zur Heilpädagogik abläuft. Der soziale und humane Gedanke greift deshalb hier bei der Planung mit höchster Priorität. Auch haben wir den Gedanken verfolgt, dass Wohnstätten zunehmend auch als Bildungseinrichtungen verstanden werden müssen, um Inklusion leben zu können. Bildung bedeutet in diesem Zusammenhang in erster Linie das Lernen durch Sinneserfahrung. Hinter diesem Ansatz steckt die Erkenntnis, dass die Bewohner hauptsächlich durch eigenständiges Handeln lernen, den Alltag zu meistern. Das Umfeld soll helfen, Eigenverantwortung zu schulen, Selbstständigkeit zu erreichen.
Diese Aufgabe hatte hier die Innenarchitektur, um dafür den passenden Rahmen zu schaffen – mit individuellem Möbeldesign, mit fein aufeinander abgestimmten Materialien und Farben, mit farblich wiederkehrenden Akzenten, mit einer klaren Optik, mit dekorativen Akustikelementen, mit viel Spielraum für individuelle Veränderungen.
Es ist durch moderne Elemente wie aus dem Hotel-Design gelungen, stimmige Räume zu inszenieren,
den Bewohnern einen Lebens(t)raum zu schaffen, um selbstständig und selbstbestimmt ihr Leben gestalten zu können. Das Leitmotiv der Inklusion verlangt auch nach einer Wohnform, die dies ermöglicht.
 
(Fotos Edgar Wunsch)